Paul Engel 70

Fünf Konzerte
Lieder und Kammermusik
des Komponisten

 

Termine

Reutte, Samstag 25. Juni 2022, 20:00 Uhr
Lina-Thyll-Saal der Tiroler Landesmusikschule
Untermarkt 33, 6600 Gemeinde Reutte, Österreich

Innsbruck, Sonntag 26. Juni 2022, 19:30 Uhr
Haus der Musik, Großer Saal
Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck, Österreich

München, Montag 27. Juni 2022, 20:00 Uhr
Saal X, HP 8 - Gasteig Ausweichquartier Sendling
Hans-Preißinger-Straße 8, 81379 München

Bamberg, Dienstag 28. Juni 2022, 19:00 Uhr
Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
Concordiastraße 28, 96049 Bamberg

Mainz, Mittwoch, 29. Juni 2022, 19:00 Uhr
Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Geschwister-Scholl-Straße 2, 55131 Mainz

Programm

Hellas Violoncello und Klavier - UA
Déjà-vu mit einem alt-griechischen Skolion (500 ac)
Sonogramm VI Violine Solo - UA
Fünf Lieder aus "EthnoEmotions“ für Sopran und Klavier
1. Landschaft - Du Fu
2. Skizze - Du Fu
3. Spreeufer - Kurt Kreiler
4. Innen und Aussen - Gudrun Schön-Stoll
5. Erinnerung (UA) - Abu Ali at Tanuhi
TantoTango Flöte und Gitarre
Die Heimkehr Bariton und Klavier - UA der Fassung mit Klavier
Neun Gedichte aus Heinrich Heines "Buch der Lieder"
Modi Flöte, Violoncello und Klavier - UA
eine musikalische Annäherung an Indien
Zarzuela Sopran, Bariton, zwei Flöten, Gitarre, Violine,
Violoncello, Klavier zu vier Händen - UA
Text: Ursula Hass, München und Paul Engel
Antonia Bourvé Sopran, Basel
Hans Christoph Begemann Bariton, Mainz
Erika Le Roux Klavier, Mainz
Naoya Nishimura Violine, Mainz
Marlies Gaugl Flöte, Graz
Matthias Gredler Violoncello, Wien
Jakob Fichert Klavier, York/UK
Duo Ohrwärmer Sascha K. Rathey, Flöte, Innsbruck
Daniel Müller, Gitarre, Innsbruck
Paul Engel Leitung, Wiesbaden

Einführung

Vor zwei Jahren anlässlich meines 70. Geburtstages wollten wir dieses Programm präsentieren. Es hier und heute nachholen zu können, ist ein Geschenk, für das ich dankbar bin. Bedanken möchte ich mich auch vor allem bei meinen Interpretinnen und Interpreten, die sich mit großem Engagement in meine nicht immer einfache Musik vertieft haben.

Jedes gesprochene Wort, jede Geste eines Menschen, eines Tieres, einer Pflanze, ja, auch eines Steines ist ein subtiler, individueller, seelischer Ausdruck. Jeder künstlerische Ausdruck ist ein subtiler, individueller, seelischer Ausdruck der Künstlerin, des Künstlers. Meine in diesem Programm aufgeführte Musik ist Teil von mir. Ich “oute“ mich durch sie.

Aus einer Musikerfamilie, der “Engelfamilie“ Reutte/Tirol, stammend, war es selbstverständlich, dass mein musikalisches Empfinden früh geprägt wurde. Allmählich lernte ich, voll und ganz dazu zu stehen, und baue auch heute noch weiter darauf auf. Dabei wurde mir bewusst, dass es immer an mir liegt zu entscheiden, woran ich mich orientiere und wie zu klingen ich mir meine Musik vorstelle, dessen ungeachtet, was Erwartungen von außen mir zu suggerieren versuchen.

Kunst ist in meinen Augen zeitlos; sie existiert jenseits linearer Zeit. Heute aufgeführt, fasziniert mich zum Beispiel Alessandro Scarlatti’s Oratorium “La Giuditta“ ebenso wie Messiaen’s “Turangalîla-Symphonie“ oder Schubert’s letztes Streichquartett. Archaische Indische Musik mit ihren irisierend schönen, virtuosen Ragas, versetzt mich ebenso wie klassischer Indischer Tanz in seiner komplizierten, zutiefst religiösen Choreographie in einen Zustand von gefühlter Zeitlosigkeit. Es ist wie ein Eintauchen in eine vertraute, zugleich endlos weit entfernte Welt. Hier stellt sich mir die Frage: ist Europa der “idée fixe“ verfallen, keine Musik, keine Kunst könne schöner, besser oder moderner, aktueller sein, als die des Abendlandes?

Die vielen musikalischen Aspekte, Traditionen und Möglichkeiten, von denen hier nur einige wenige benannt wurden, in mir zusammen zu führen, war und ist von Beginn meiner Tätigkeit als Komponist mein Anliegen. Deshalb ist das Programm des heutigen Abends Vielfalt der Einheit oder die Einheit der Vielfalt.

So nimmt das erste Stück im Programm, “Hellas“ für Violoncello und Klavier (2019), einen schlichten, wunderschönen Vierzeiler, geschätzt aus der Zeit 500 v. Chr. auf und entführt ihn ins Hier und Jetzt - in Variation, Mutation, Verselbständigung.

Dem gegenüber steht mit “Sonogramm VI“ (Wortschöpfung: “Eigenklang“; 2022) für Solo-Violine meine manchmal durchaus disparate, zweifelnde Suche nach Melos und Logos in unserer durchwachsenen, heterogenen Zeit - jenseits des "Mainstreams".

“Fünf Lieder aus EthnoEmotions“ (2009/2013) für Sopran und Klavier, zeigen eine holistische Welt, in der der Respekt für das Numinose Vorrang hat. Kontemplative, anschauliche Texte aus dem alten China und dem Zweistromland wurden darin ebenso vertont wie deutsche zeitgenössische Literatur, in der Leid und Schmerz des suchenden Menschen im Vordergrund stehen.

“TantoTango“ schrieb ich (2011) für Thomas Richter - Flöte und Karin Scholz - Gitarre, angelehnt an den Argentinischen Tango, meinen melodischen Vorstellungen, meinem Empfinden entsprechend.

Der Liederzyklus “Die Heimkehr“ (2016) zu neun Gedichten (attacca aufeinanderfolgend) aus dem gleichnamigen Epos von Heinrich Heine für Bariton und Klavier fordert sowohl gesanglich wie auch instrumental höchste Virtuosität. Der Zyklus ist ein Destillat des 2. Satzes meiner 2. Symphonie (1982), in dem zwölf Gedichte aus “Die Heimkehr“ für Bariton und großes Orchester vertont wurden. Das Faszinosum an den Gedichten Heines sind ihre Gedankenketten, in denen sich im kurzen Versmaß extrem schwankende Gefühlszustände frappierend aneinanderreihen.

“Modi“ (2018) wiederum blickt nach Indien in dem Versuch, Raga und Tala in die Europäische (will heißen: in meine) Musik zu integrieren. Die Komposition beginnt sehr indisch, wendet sich im Verlauf jedoch immer mehr dem europäischen zu. Die Wahl der Instrumente geht auf die mich beeindruckende Aufführung der “Sonate für Flöte, Violoncello und Klavier“ von Bohuslav Martinú (komponiert 1937) zurück.

Schlussstück des Abends ist “Zarzuela“ (2021), eigens für dieses Programm komponiert: Sopran, Bariton, zwei Flöten, Gitarre, Violine, Violoncello und Klavier zu vier Händen. Zarzuela (oder Sarsuela) ist die Bezeichnung für eine typisch Spanische Gattung des Musiktheaters, ähnlich der “opéra-comique“ im Paris des 17. Jahrhunderts oder der “Operette“. Meine Zarzuela ist eine heiter-ironische Szene irgendwo in Spanien zum ewig-uralten Thema vieler Opern, Dramen, Filme und Romane, nämlich Liebe; Liebelei; Erotik und ihre nicht selten irritierenden Folgen.

Ausgenommen “TantoTango“ und vier der “Fünf Lieder aus EthnoEmotions“ sind alle Kompositionen des Programms Uraufführungen des Konzerts in Reutte. PE

Antonia Bourvé - Sopran
Antonia Bourvé > Foto: Michael Clark

Die in Heidelberg geborene Sopranistin Antonia Bourvé studierte Opern- und Liedgesang bei Stephan Kohlenberg, Mitsuko Shirai und Hartmut Höll. Private Studien bei Cheryl Studer und Anna Connolly und Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Anna Reynolds, Dietrich Fischer-Dieskau und Julia Varady gaben ihr wichtige Impulse.

Sie begann Ihre Karriere am Opernstudio Karlsruhe und hat sich seitdem durch zahlreiche Opern- und Konzertauftritte im In- und Ausland einen Namen gemacht.

Zu Ihren Paraderollen gehören unter anderem Mozarts "Donna Elvira" (Don Giovanni) und "Erste Dame" (Die Zauberflöte) sowie "Micaela" aus Bizets Carmen.

Sie konzertierte unter namhaften Dirigenten, wie Adam Fischer, Risto Joost, Yves Abel, Marcus Bosch, Christoph Spering und Thomas Hengelbrock.

CD-Aufnahmen bei Carus, Rondeau, Brilliant Classics u.a. dokumentieren ihre künstlerische Vielseitigkeit.

Hans Christoph Begemann - Bariton
Hans Christoph Begemann > Foto: Martina Pipprich

Der gebürtige Hamburger Hans Christoph Begemann ist einer der vielseitigsten und entdeckungfreudigsten Liedsänger der Gegenwart. Für seine Einspielungen der Lieder von Schubert, Pfitzner, Schulhoff und Rihm erhielt der Bariton internationale Anerkennung und wiederholt den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Seit 30 Jahren bildet Begemann mit dem Pianisten Thomas Seyboldt ein Lied-Duo, das durch die Schubertiade im Ettlinger Schoss und mit Schubert live im SWR bekannt wurde. Die Komponisten Rihm, Trojahn, Killmayer und Eggert schrieben beim Kissinger Sommer Lieder für Begemanns Stimme. In Helsinki und Amsterdam war Begemann der Jaufré Rudel in Kaija Sariaahos Oper L’ Amour de loin.

Der Bariton gehörte viele Jahre den Opernensembles von Wuppertal und Darmstadt an, wo er als Wolfram im Tannhäuser und den Mozart-Partien reüssierte. In Leipzig sang er die “Bösewichter“ in Hoffmanns Erzählungen und am Chemnitzer Opernhaus wurde er für “Ausgrabungen“ der Opern Otto Nicolais verpflichtet. Er gastierte beim Rheingau Musikfestival, Lucerne Festival und Hong Kong Arts Festival. Hans Christoph Begemann arbeitete mit den Dirigenten Marc Albrecht, Manfred Honeck, Susanna Mälkki, Ulf Schirmer, Markus Stenz, Jukka-Pekka Sarastre und Emilio Pomárico zusammen. Er ist Professor an der Hochschule für Musik Mainz.

Erika Le Roux - Klavier
Erika Le Roux > Foto: Hans Asch

Geboren in Johannesburg/Südafrika, erhielt sie ihre pianistische Ausbildung bei Barbara van Wijk, Dr. Adolph Hallis, Dr. Sofia Moshevich und Pauline Nossel, begleitet von Studien an der Universität Südafrika in Pretoria (Performers Licentiate in Klavier, Liedbegleitung und Kammermusik). Preisträgerin der Internationalen Klavierwettbewerbe in Pretoria und Montevideo. 1992 gewann sie den von der Unesco vergebenen Grand Prix Panafricanique. Seit 1994 lebt sie in Deutschland und entwickelte hier eine vielfältige Bundesweite Tätigkeit als Solistin, Kammermusik- Pianistin und Liedbegleiterin.

Sie konzertierte in Deutschland u.a. beim Schleswig-Holstein-Festival, Rheingau- Musik-Festival, Wiesbadener Maifestspiele, Wiesbadener Mozartgesellschaft, Villa Musica und RheinVokal Festival, in der Brucknerhalle Linz, Deutsche Oper Berlin, Opernhaus Zürich, NDR Hannover, Tonhalle Luzern u.v.m. Ihre Arbeit vervollständigt sich durch CD-Einspielungen und Aufnahmen bei Funk- und Fernsehanstalten sowie zwei eigene Konzertreihen in Wiesbaden und Landau.

Naoya Nishimura - Violine
Naoya Nishimura > Foto: anonym

Geboren in Osaka, Japan, erhielt Naoya Nishimura ersten Geigenunterricht mit vier Jahren. Beeindruckt vom großen Virtuosen Ivry Gitlis, beschloss er mit zwölf Jahren, Berufsmusiker zu werden. Bereits während seines Besuchs des Staatlichen Musikgymnasiums, Tokyo, gab er 2001 als 1. Preisträger des Internationalen Yfrah-Neaman- Wettbewerbs sein Deutschlanddebüt mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz. Wenig später folgte sein umjubeltes Debütrezital in seiner Heimatstadt Nagoya.

2003 Fortsetzung seiner Studien mit einem Stipendium der Japanischen Regierung bei Prof. Roman Nodel, Musikhochschule Mannheim. Nach zwei Jahren als Akademist des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks wurde Naoya Nishimura 2010 von der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zum 1. Konzertmeister berufen. In gleicher Position war er zwei Jahre bei den Hamburger Symphonikern tätig. Seit 2014 ist er 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz.

Seine Konzerte als Solist und Kammermusiker sind vom Publikum wie von der Fach- presse gleichermaßen gefeiert. Als solcher konzertiert er u.a. mit Oboist Heinz Holliger, Bratschist und Komponist Brett Dean, Cellist Ludovit Kanta, Fazil Say und Pianist Andrea Bacchetti. Als Gastkonzertmeister ist er international gefragt und wurde von renommierten Klangkörpern wie Orchestra dell"Accademia Nazionale di Santa Cecilia und Orchestre de Paris eingeladen. Konzertmitschnitte sind regelmäßig in mehreren Rundfunk- und Fernsehsendern zu hören: SWR, BR, RAI (Italien), NHK (Japan).

Sascha Rathey - Querflöte
Sascha Rathey > Foto: Walter Maurer

Die in Neuseeland geborene deutsche Flötistin studierte in Stuttgart und Wien und spielte u.a. als Akademistin bei den Berliner Philharmonikern. Seit 2009 als 2. Flötistin/ Solopiccolo im Tiroler Symphonieorchester Innsbruck etablierte und leitete sie dort auch die Konzertpädagogik am Tiroler Landestheater. Als Pädagogin gibt sie Masterclasses auf Anfrage und ist weiters Dozentin für Mentaltraining am Tiroler Landeskonservatorium. Seit der Spielzeit 21/22 hat sie die Stelle der stellvertretenden Soloflöte im Orchester inne.

Als Musikvermittlerin leitet Sie diverse Projekte, Konzerte und Workshops.

www.sascharathey.de

www.kinderkonzerte-tirol.at

Daniel Müller - Gitarre
Daniel Müller > Foto: Mladen Delic

Der Tiroler Gitarrist studierte am Tiroler Landeskonservatorium bei Dr. Stefan Hackl sowie anschließend an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Alvaro Pierri. Abschlüsse mit Auszeichnung.

Mehrfacher erster Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe. Daniel Müller widmet sich auch intensiv der Kammermusik.

Seit 2016 konzertieren Daniel Müller und der argentinische Gitarrist Raul Funes mit ihrem „Duo Müller/Funes“ im In- und Ausland mit Musiker-Persönlichkeiten wie dem Gitarristen Juan Falu (Arg) und dem Bandoneonisten Gilberto Pereyra (Arg).

Website: www.muellerguitar.com

Duo Müller/Funes: www.muellerfunes.com

Kontakt: info@muellerguitar.com

Duo Ohrwärmer
Duo Ohrwärmer > Foto: Mladen Delic

Das Duo Ohrwärmer mit Flötistin Sascha Rathey und Gitarrist Daniel Müller zählt zu den aufstrebendsten Querflöten/Gitarren Duos Österreichs und besticht durch seine Virtuosität und seine Fähigkeit mit Musik Geschichten zu erzählen.

2013 fand sich das Duo in Innsbruck zusammen, mit dem Ziel nicht nur altbekanntes neu zu interpretieren, sondern auch neue Werke zu entdecken. Mit einigen Videoproduktionen, sowie Konzerten in Süddeutschland und Slowenien, konnte es die letzten Jahre auch auf internationalem Boden überzeugen.

Gemeinsam auch pädagogisch unterwegs, gründeten sie die “Innsbrucker Masterclasses“. www.ohrwaermer.at

Marlies Gaugl - Querflöte
Marlies Gaugl > Foto: Jan Balaz

Soloflötistin der Grazer Philharmoniker, bekam ihren ersten Querflöten- Unterricht an der Musikschule Pöllau. 2000 begann sie während ihrer Schulausbildung das Konzertfach-Studium an der Universität für Musik Oberschützen bei Prof. Herbert Weißberg. Diplomprüfung mit Auszeichnung.

Magisterstudium bei Prof. Hansgeorg Schmeiser. Anschließend studierte sie am Conservatoire National Supérieur Musique et Danse de Lyon u.a. bei Philippe Bernold. Postgraduales Studium bei Prof. Erwin Klambauer an der Universität für Musik Graz/Oberschützen.

Marlies Gaugl ist Jurymitglied bei diversen internationalen Wettbewerben. Sie hält Meisterkurse und ist Mitglied des Trio Frizzante, das im In- und Ausland mit großem Erfolg konzertiert. Bei Austrian Grammophon erschien 2019 die vierte CD mit dem Titel “Waltzin“.

Von 2009 - 2010 war Marlies Gaugl als Karenzvertretung an der Wiener Volksoper tätig. Daneben Mitwirkung in verschiedenen Orchestern wie dem RSO, dem Tonkünstler Orchester Niederösterreich, dem Tiroler Sinfonieorchester Innsbruck und dem EUYO (European Union Youth Orchestra).

Matthias Gredler - Violoncello
Matthias Gredler > Foto: Nancy Horowitz

Wurde 1975 in München geboren. Erster Cellounterricht bei seinem Vater Edgar Gredler. Studium von 1990 bis 1998 bei Heinrich Schiff und Clemens Hagen. Weitere Ausbildung von 1998 bis 2000 bei Martin Hornstein, Wien und Miklós Perényi, Budapest; von 1997 bis 2000 Kammermusik (Streichquartett, Duo Klavier/Cello) beim Altenberg-Trio, sowie bei Rainer Schmidt (Hagen Quartett) am Mozarteum in Salzburg.

Zahlreiche Preise ermöglichten ihm rege internationale Konzerttätigkeit. Dadurch wurde Matthias Gredler sowohl als Solist, als auch als Kammermusiker bekannt. Von 1999 bis 2001 war er Solo-Cellist des Münchner Kammerorchesters. Von 2001 an war Matthias Gredler siebzehn Jahre Cellist des international renommierten Wiener Klaviertrios und konzertierte mit diesem weltweit in bedeutenden Musikzentren und bei Festivals.

Uraufführungen von Werken zeitgenössischer Komponisten wie Friedrich Cerha, Johannes Maria Staud, Paul Engel, Harrison Birthwisthle, György Kurtag, Michael Gredler, Thomas Larcher - z.T. mit dem Wiener Klaviertrio in dessen eigenem Zyklus im Wiener Konzerthaus - bildeten einen weiteren Schwerpunkt von Matthias Gredler’s musikalischer Tätigkeit. Seit 2019 hält Matthias Gredler eine Lehrstelle sowohl an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst, als auch an der Münchner Hochschule für Musik und Theater.

Jakob Fichert - Klavier
Jakob Fichert > Foto: Tomasz Kwiatkowski

Der in England lebende Pianist tritt international als Solist und Kammermusiker auf. Neben Konzerten im Vereinigten Königreich spielte er in letzter Zeit unter anderem in China, Mexiko und Österreich. Seine Aufnahmen für Toccata Classics, Divine Arts, Resonus Classics und Naxos wurden von der Kritik eingehend gelobt. Zu seinen musikalischen Partnern gehören Musiker wie Matthias Gredler, Janet Hilton und Karin de Fleyt. Fichert ist auch musikwissenschaftlich tätig und arbeitete bereits zweimal als Herausgeber für Breitkopf & Härtel.

Sein Studium absolvierte Fichert bei Wolfgang Manz an der Musikhochschule Karlsruhe und bei Yonty Solomon am Royal College of Music, wo er 2001 seinen Masters machte. In dieser Zeit gewann Fichert zahlreiche Preise nationaler und internationaler Wettbewerbe.

Fichert ist mittlerweile selbst ein gefragter Pädagoge und hat die Position des Principal Lecturers for Piano Studies am Leeds Conservatoire inne. Außerdem unterrichtet er an den Universitäten in York und Leeds im Hauptfach Klavier.

Paul Engel
Paul Engel > Foto: Tobias Bohm

1949 geboren in Reutte/Tirol. Bereits in früher Kindheit lernte er vom Vater und den Geschwistern viele Instrumente zu spielen und erhielt zum erstmöglichen Zeitpunkt Unterricht in Musiktheorie, Klavier, Violine und Querflöte am Konservatorium Innsbruck.

Von 1970 bis 1974 Studium an der Hochschule für Musik und Theater in München. Komposition bei Günter Bialas und Wilhelm Killmayer. Dirigieren bei Fritz Schieri und Wolfgang Winkler. Klavier bei Rosl Schmid und Volker Banfield.

Im Anschluss daran erhielt Paul Engel einen Lehrauftrag an der Musikhochschule München für Musiktheorie und Gehörbildung und war gleichzeitig Lehrer an der Jugendmusikschule Starnberg (von 1975 bis 1980). Ebenso wirkte er als Instrumentalist in verschiedenen Ensembles Alter und Neuer Musik und war als Dirigent in Deutschland, Österreich und Übersee tätig.

Von 1987 bis 1998 lebte er freischaffend als Komponist, Dirigent und Pädagoge in München; anschließend bis zum Tod der Eltern in Reutte/Tirol; von 2007 bis 2010 in Usingen bei Frankfurt/Main; danach bis März 2011 Stipendiat im Internationalen Künstlerhaus, Villa Concordia, Bamberg. Seit August 2011 lebt Paul Engel in Wiesbaden-Biebrich.

Er erhielt den Richard-Strauß-Preis München (1972); den Kompositionspreis der Sommerlichen Musiktage Hitzacker (1980); den Ersten Preis beim Kompositionswettbewerb der Jürgen-Ponto-Stiftung, Frankfurt (1981); den Förderpreis der Landeshauptstadt München (1982); den Förderpreis des Ministeriums für Unterricht und Kunst, Wien (1983); den Tiroler Landespreis für Kunst 1996.